Die Gerätehäuser der Arnsfelder Feuerwehr


Schon vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Arnsfeld im März 1893 fanden sich im Notfall mutige Männer des Ortes um zu helfen. Ihnen stand eine alte Holzkastenspritze zur Verfügung. Wir wissen nicht wann sie beschafft wurde, es war aber irgendwann zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Das Nachbardorf Steinbach erhielt 1819 ein derartiges Löschgerät. Auch ein Spritzenhaus wurde hier erbaut, wo die Spritze ihren geschützten Platz fand. Das kleine Gebäude stand am Dorfbach, zwischen dem Erbgericht und der Schmiede (heute Hauptstraße 97). Erstmals wird das Spritzenhaus 1845 in den chronikalischen Aufzeichnungen des Pfarrers Ferdinand Anselm von Lindenau erwähnt. Viele Jahrzehnte erfüllte es seinen Zweck. Doch mit der Zeit traten Bauschäden auf. Feuerwehr-Kommandant Hugo Schreiter schrieb 1925 an „die Herren Gemeindeverordneten“: „Da das alte Spritzenhaus sehr baufällig und den jetzigen Vorschriften nicht genügt, bittet hierdurch die Freiwillige Feuerwehr zu Arnsfeld den geehrten Gemeinderat um die Erbauung eines neuen Spritzenhauses oder entsprechende Errichtung des alten die Genehmigung zu erteilen.“ Die finanzielle Situation der Kommune war wie so oft in der Geschichte von Arnsfeld eine sehr angespannte. Bürgermeister Reuter berichtete am 10. September 1925: „Die Finanzlage der Gemeinde ist gegenwärtig eine derartig trostlose, daß mit jedem Pfennig gerechnet werden muß.“ Somit gab es also keinen Neubau. Eine Alternative wurde gesucht und gefunden. Rechts hinter dem Erbgericht stand die Scheune des Meischner-Gutes. Noch im gleichen Jahr wurde die Spritzenhalle dort eingerichtet. Eine Provisorium, das der Feuerwehr nun 77 Jahre erhalten blieb. Das alte Spritzenhaus wurde 1926 abgebrochen. Das Gerätehaus in der Meischner-Scheune erhielt 1960 einige Umbauten, da nun ein größeres Fahrzeug einzog. So wurde das Tor am Ostgiebel vergrößert und die Deckenhöhe verändert. All diese Arbeiten führten die Kameraden selbst durch. Ende der sechziger Jahre reiften Pläne für ein neues Gerätehaus. 1968 sollte ein Neubau mit 2 Wohnungen hinter dem Rathaus auf dem Flurstück 155/3 entstehen. Ein Plan der vom damaligen Kreisbaudirektor abgelehnt wurde. 1969 bemühte man sich um die neben dem Friedhof gelegene Sacher-Scheune. Auch das ging nicht in Erfüllung. Schließlich blieb die Feuerwehr in der Meischner-Scheune, die 1967 bis 1969 zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut wurde (heute Sportplatzstraße 1). Der Gedanke an ein neues Gerätehaus mußte vorerst aufgegeben werden. Eine gesetzliche Vorschrift zur Lagerung von Treibstoff gab den Anlaß zur Errichtung eines kleinen Bauwerkes Anfang der achtziger Jahre, des sogenannten Benzinbunkers an der Sportplatzstraße. Nach der demokratischen Wende im Ostteil Deutschlands (1989/90) gab es in der FFw Arnsfeld auch wieder Pläne für ein neues Gerätehaus. Das ehemals "volkseigene" Mehrfamilienhaus (Sportplatzstraße 1) wurde 1993 privatisiert. Die Mieter erwarben ihre Wohnungen selbst. Was aber wurde mit der Feuerwehr? Eine Lösung schien gefunden zu sein. Der Gemeinderat beschloß 1993 den Erwerb des sogenannten LPG-Büros beim Sacher-Gut (Hauptstraße 112). Hier sollte das neue Domizil entstehen. Doch juristische und technische Probleme verhinderten die Ausführung dieses Projektes. Wieder ein Mißerfolg! Schon ein Jahr zuvor, 1992, wurde der Feuerwehr von Bürgermeister Karl Lorenz die Bodenkammer in der alten Schule (Hauptstraße 95) übergeben, die nun als Kleiderkammer und Versammlungsraum genutzt werden konnte. Am 1. Januar 1999 trat die Sächsische Gemeindegebietsreform in Kraft. Die selbständige Gemeinde Arnsfeld hörte auf zu existieren. Unser Dorf wurde nun ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Mildenau. Es gab jetzt Überlegungen das leerstehende Fabrikgebäude des ehemaligen Strickhandschuhwerkes Polar im Niederdorf für die Feuerwehr umzubauen. Ein Vorschlag den die Kameraden der Feuerwehr aber ablehnten. Der Standort wurde als ungeeignet eingeschätzt. Nun aber kam die Lösung im Oberdorf. Ein Teil der Garagen des ehemaligen Fuhrbetriebes Schreiter (Hauptstraße 158) bot sich an zum Umbau. Der Besitzer des Objektes, Günter Schreiter verkaufte einen Gebäudeteil und ein Stück der Hoffläche. Auch ein Teil des benachbarten Grundstückes der Familie Brünnel konnte durch die Gemeinde erworben werden. Der Gemeinderat faßte die erforderlichen Beschlüsse, die Gemeindeverwaltung erarbeitete die notwendigen Unterlagen. Architekt Christoph Burkert aus Mildenau erhielt den Auftrag zur Erstellung des Projektes. Das Regierungspräsidium Chemnitz (RP) und das Staatliche Amt für Ländliche Neuordnung Oberlungwitz (ALN) gaben Zusagen für entsprechende Fördergelder. Nun konnten die Bauunternehmen beginnen, allen voran die Baufirma Gotthard Rebentisch aus Geyersdorf. Jetzt endlich ging ein langersehnter Traum in Erfüllung. Die Freiwillige Feuerwehr Arnsfeld erhielt ein neues Gerätehaus, d.h. eine Garage für das Fahrzeug, Versammlungs-, Büro- und Lagerräume sowie eine zeitgemäße Ausstattung. Auch der kommunale Bauhof bekam hier neue Garagenräume für seine Technik. Mit Freude und Dankbarkeit nahmen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Arnsfeld unter der Leitung von Wehrleiter Egbert Nierle die neuen Räume in Besitz. Das Haus dient letztendlich allen Einwohnern im Ort. Eine gut ausgebildete und gut ausgerüstete Feuerwehr ist im Notfall für alle da.




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